Marl. „Eine Sondersitzung des Stadtplanungsausschusses scheint dringend geboten“, reagiert der Stadtplanungsausschussvorsitzende Jens Vogel (SPD) auf die nun öffentlich gewordene immense Kostensteigerung der Ratshaussanierung, die nach neuen Berechnungen rund 70 Millionen Euro kosten könnte (wir berichteten). Nach bisherigen Kostenschätzungen waren die Angaben bereits von zunächst 39 Millionen auf 58 Millionen Euro korrigiert worden.

Nicht wenige Beteiligte befürchten weitere unkalkulierbare Kostensteigerungen. „Wir werden in der Marler SPD“, so der Stadtverbandsvorsitzende Brian Nickholz, „umgehend die Mitglieder einbinden und die uns zur Verfügung stehenden Informationen diskutieren.“

SPD Fraktionsvorsitzender Peter Wenzel will eine Analyse der sich daraus ergebenden Konsequenzen. „Dabei müsse parteiübergreifend Wert auf größtmögliche Beteiligung gelegt werden.“ Ausdrücklich lädt Wenzel alle Fraktionen ein, mit der SPD Fraktion in den Dialog zu treten, schließlich könne sich Marl in dieser Frage kein Gegeneinander leisten!

In Anbetracht der gewaltigen Summen und der Unwägbarkeiten über die Gewährung der dringend erforderlichen Landesmittel befürchtet die SPD, dass diese geplante Sanierung die Stadt finanziell in die Knie zwingen könnte. „Wer uns Denkmalschutz auferlegt,“ so Wenzel ärgerlich „darf uns in der Folge nicht allein und mit dem Problem im Regen stehen lassen.“ Dringend sollten auch Alternativen neu überdacht werden, die zu einer Reduzierung des Gesamtvolumens führen.

Vor allem dürfe es jetzt aber auf keinen Fall zu einem gegeneinander der kommunalpolitischen Parteien kommen, bei dem die Lösung des Problems „Kostensteigerung Rathaussanierung“ wohlmöglich den wahlkampftaktischen Aspekten zum Opfer falle, so die SPD-Spitze. „Hier gilt es nun im Interesse von Marl zusammen zu stehen und gemeinsam eine vernünftige Lösung zu entwickeln.“